Der SCU hat sich am Samstagabend mit der bislang besten Saisonleistung einen 3:2 (21:25, 25:22, 25:16, 26:28, 15:7)-Sieg gegen Bayer 04 Leverkusen erkämpft. In der Vechtetalhalle spielten sich die Gastgeberinnen zwischenzeitlich in einen echten Rausch und hielten den amtierenden Vizemeister so in wichtigen Phasen der Begegnung konsequent in Schach. „Ein Kompliment an die Mannschaft, sie hat sich den Sieg mit einer tollen Leistung wirklich verdient“, sagte Trainer Michael Lehmann, der wie beide Teams und die rund 300 Zuschauer in der Vechtetalhalle an der Seitenlinie ein Wechselbad der Gefühle erlebte. Nach einer starken Aufholjagd in den Sätzen zwei und drei wäre im vierten Durchgang sogar ein glatter Sieg mit drei Punkten möglich gewesen. Denn das Team um Zuspielerin Inga Stegemeyer ließ sich auch von einem 0:5-Rückstand zu Beginn des Satzes nicht aus dem Konzept bringen und lag bei der zweiten technischen Auszeit mit 16:13 in Front. In der Schlussphase des Satzes wurde es richtig eng, die Gastgeberinnen wehrten mehrere Satzbälle der Leverkusenerinnen ab, mussten sich in der Endabrechnung aber mit 26:28 geschlagen geben. „Heute war alles möglich, wenn es schlecht gelaufen wäre, hätten wir die Partie auch im Tiebreak verlieren können“, blickte Lehmann zurück. Denn erneut erwischten die Gäste aus dem Rheinland den besseren Start und machten die ersten beiden Punkte. Danach drehten die Emlichheimerinnen aber wieder auf. Allen voran Evann Slaughter. Die US-Amerikanerin sorgte in der Mitte ständig für Gefahr, forderte die Bälle und verwandelte sie auch reihenweise im Bayer-Feld. „Evann hat sich zu einer echten Punktemacherin entwickelt“, freute sich Lehmann über Slaughters Auftritt. Damit wäre die Mittelblockerin auch eine heiße Kandidatin für die MVP-Medaille auf SCU-Seite gewesen. Für die Auszeichnung als wertvollste Spielerin wählte Leverkusens Trainer Zhong Yu Zhou aber Libera Anna Church aus, die sich die persönliche Auszeichnung als Teamplayerin mit einer starken Präsenz in Abwehr und Annahme ebenfalls mehr als verdient hatte. Auf Bayer-Seite wurde von Lehmann mit Julia Lambertz ebenfalls eine Abwehr- und Annahmespezialistin ausgezeichnet. Die MVP-Medaillen für die beiden Liberas passen auch zum Spiel. Denn beide Mannschaften gingen mit viel Energie und Kampfkraft zu Werke und lieferten sich zahlreiche lange Ballwechsel.
Mit dem Sieg kletterten die Emlichheimerinnen mit fünf Punkten auf Platz zehn. Am kommenden Wochenende steht für den SCU mit den Partien gegen Stralsund und Schwerin ein Doppelspieltag auf dem Programm. Auf den Weg an die Ostsee machten sich am Samstag auch direkt die Gäste aus Leverkusen, die einen Tag nach dem Fünf-Satz-Match in Stralsund im Pokal gefordert waren.