Über eine besondere Auszeichnung kann sich der SC Union Emlichheim freuen. Die Volleyball-Abteilung des Vereins gehört in diesem Jahr zu den Preisträgern beim „Grünen Band“. Die Anerkennung für vorbildliche Talentförderung und Jugendarbeit gehört zu den traditionsreichsten Preisverleihungen im Sport. Bereits seit 1986 prämieren der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) und die Commerzbank in jedem Jahr 50 Vereine aus vielen verschiedenen Sportarten mit einem Preisgeld von 5.000 Euro. „Es ist unglaublich beeindruckend zu sehen, welch überzeugende und innovative Konzepte die Vereine zur nachhaltigen Talentförderung entwickelt haben. Das Niveau der Bewerbungen ist sehr hoch“, sagt die gebürtige Nordhornerin Veronika Rücker, die als neue DOSB-Vorstandsvorsitzende zum ersten Mal der fünfköpfigen Experten-Jury angehörte.
In der Vergangenheit zählte die Volleyballsparte des SCU schon einmal zu den Gewinnern. Diesen Erfolg wiederholte der Verein jetzt auf Anhieb. „Man kann sich alle zehn Jahre neu für das Grüne Band bewerben. Wir freuen uns riesig, dass wir wieder erfolgreich waren“, betont Abteilungsleiter Heino Konjer. Die Vereinsvorsitzende Ute Zwake hebt die überregionale Bedeutung hervor: „Wir sind unheimlich stolz darauf, was die Volleyball-Abteilung leistet. Sie ist ein Aushängeschild für ganz Emlichheim und macht unseren kleinen Ort deutschlandweit bekannt.“
Auch in diesem Jahr war die sportliche Bilanz herausragend. Bei den Jugendmeisterschaften gelang den Emlichheimer Talenten in allen vier Altersklassen von der U 14 bis U 20 der Sprung zur deutschen Meisterschaft. Mit einem nationalen Titel (U 16), einer Vizemeisterschaft (U 20) sowie zwei weiteren Platzierungen unter den Top 6 mischte der SCU dann auch viermal vorne mit. Die DOSB-Auszeichnung honoriert aber nicht nur aktuelle Erfolge, sondern setzt auch auf Nachhaltigkeit. Auch da hatten die Emlichheimer in ihrer Bewerbung schlagkräftige Argumente. Gleich elf Spielerinnen des Zweitliga-Kaders der abgelaufenen Saison stammten aus dem eigenen Nachwuchs. „Wir haben schon häufig bewiesen, dass mit unserer Nachwuchsarbeit der Weg in die Bundesliga möglich ist“, sagt Konjer. Dabei ist die 2. Bundesliga längst nicht das Ende der Fahnenstange. Mit Jennifer Geerties und Jana-Franziska Poll konnten in diesem Jahr zwei Nationalspielerinnen, die beim SCU geprägt wurden, Meistertitel feiern. Geerties feierte mit dem Schweriner SC den deutschen Meistertitel. Poll konnte mit Olympiakos Piräus gleich drei Titel bejubeln: Neben Meisterschaft und Pokalsieg holte sie mit dem griechischen Team auch den europäischen Challenge Cup. Ab Sommer wird die gebürtige Meppenerin für Allianz MTV Stuttgart wieder in der Bundesliga angreifen. Die dritte SCU-Spielerin in der 1. Liga ist Mareike Hindriksen, die Spielführerin beim USC Münster ist. Die Rahmenbedingungen für die Talentförderung will der SCU in Zukunft noch weiter verbessern. Mit Michael Lehmann wird zur neuen Saison erstmals ein hauptamtlicher Trainer für die Nachwuchsarbeit und die Trainerfortbildung zur Verfügung stehen. Die erste Mannschaft übernimmt dafür Pascal Reiß, der vom Ligakonkurrenten BW Dingden nach Emlichheim wechselt. „Auf diese Weise wird es auch in Zukunft gelingen, unseren Talenten Erfolge im Jugendbereich und eine Zukunft in der Volleyball-Bundesliga zu ermöglichen“, blickt Konjer optimistisch in die Zukunft.
Die Preisverleihungen finden im Herbst statt. Hockey-Olympiasieger Moritz Fürste und Sabine Spitz, Olympiasiegerin im Mountainbike, werden als „Grüne Band“-Botschafter die Pokale und Förderprämien an die erfolgreichen Vereine überreichen.