Einen echten Krimi haben sich der SCU und die SG Rotation Prenzlauer Berg in der Vechtetalhalle geliefert. Bevor der 3:2 (25:20, 19:25, 25:19, 24:26, 17:15)-Sieg der Emlichheimerinnen fest stand, erlebten die 415 Zuschauer ein emotionales Wellental, das sich im Tiebreak noch zuspitzte. Denn im Entscheidungssatz wechselte nicht nur die Führung mehrfach, die Gäste aus Berlin hatten beim 14:13 auch den ersten Matchball auf ihrer Seite. Den wehrten die Gastgeberinnen aber ab und übernahmen dann selbst wieder das Zepter. Der erste Matchball des SCU fand beim 15:14 zwar noch nicht den Weg ins Ziel, nach dem verwandelten zweiten Matchball kannte der Jubel beim Team um Kapitänin Pia Timmer aber kein Halten mehr. Mit dem vierten Sieg im vierten Spiel macht auch der Blick auf die Tabelle der 2. Bundesliga Spaß. Mit 10 Punkten hat der SCU den Spitzenplatz übernommen. Der Tabellenzweite aus Borken (9 Punkte) hat allerdings ein Spiel weniger ausgetragen. „Das ist eine tolle Momentaufnahme, die wir heute Abend genießen können“, sagt Trainer Pascall Reiß, der betont: „Das ist nicht der Platz, an dem wir am Ende der Saison stehen werden. Aber die Mannschaften in der Liga sehen, dass es nicht leicht ist, uns zu schlagen.“
Mit dem schönen Punktepolster kann der SCU jetzt entspannt in den Doppelspieltag am kommenden Wochenende gehen, der es in sich hat. Am Samstag ist der SCU beim amtierenden Meister DSHS SnowTrex Köln zu Gast, am Sonntag (16 Uhr) kommt der VfL Oythe in die Vechtetalhalle.
Gegen den Aufsteiger aus Berlin kamen die Emlichheimerinnen gut in die Partie und setzten sich Mitte des Satzes entscheidend ab. Im zweiten Durchgang wendete sich dann aber das Blatt. Beim Stand von 0:6 hatte Pascall Reiß bereits seine beiden Auszeiten genommen. Im dritten Satz bestimmten die Gastgeberinnen aber wieder das Geschehen und ließen beim 25:19 nichts anbrennen. Das Auf und Ab setzte sich fort. Im vierten Satz sah es bei einem 12:7-Vorsprung zunächst nach einer deutlichen Angelegenheit für die Berlinerinnen aus. Der SCU, bei dem sich Diagonalangreiferin Manon Doornenbal ein Sonderlob verdiente, kämpfte sich aber heran und lag beim 21:20 sogar vorn. Die Führung konterte das Team aus der Hauptstadt (24:22) jedoch und nutzte in einer spannenden Schlussphase Satzball Nummer vier zum Satzausgleich. Diese Dramatik sollte im Entscheidungssatz dann noch getoppt werden. „Das war ein hartes Stück Arbeit“, atmete Pascall Reiß nach dem Krimi durch.