Einen vorgezogenen „Tatort“ bekamen am Sonntagnachmittag die Zuschauer in der Emlichheimer Vechtetalhalle zu sehen. Denn die Partie zwischen dem SCU und dem BBSC Berlin entwickelte sich im Tiebreak zu einem echten Krimi. Mit 24:22 hatte das Team von Trainer Pascall Reiß im Entscheidungssatz schließlich die Nase vorn und machte damit den 3:2 (25:19, 23:25, 25:14, 20:25, 24:22)-Erfolg perfekt. „So was erlebt man im Volleyball nicht oft. Ich bin froh, dass wir am Ende die Nerven behalten haben“, sagte Pascall Reiß nach dem packenden Schlussspurt, der auch die 380 Zuschauer mitgerissen hatte. Dabei waren die Gastgeberinnen mit einem 2:6-Rückstand schlecht in den Tiebreak gestartet, kämpften sich aber wieder heran und hatten auch die größere Zahl an Matchbällen. „Der Sieg war verdient, aber natürlich spielt bei so einem Satz auch das Glück eine Rolle“, betonte der SCU-Coach, der auch in den vier Sätzen zuvor eine Berg- und Talfahrt erlebt hatte.
Dem ersten Durchgang drückte der SCU seinen Stempel auf. Im zweiten Satz lagen die Emlichheimerinnen bereits mit 18:24 zurück, kämpften sich dann aber mit einer starken Aufschlagserie von Lona Volkers wieder heran. „Schade, dass es am Ende nicht ganz gereicht hat“, sagte Pascall Reiß. Im dritten Satz brannten die Emlichheimerinnen dann ein wahres Feuerwerk ab. Pia Timmer, die beim SCU nach der Partie mit der MVP-Medaille ausgezeichnet wurde, brachte ihr Team von der Aufschlaglinie schnell mit 7:0 in Front. Wenig später stand es nach weiteren Serien von Emelie Siegner und Manon Doornenbal 17:2. Den Schwung konnte der SCU aber nicht mit in den vierten Satz nehmen, den wieder die Gäste aus Berlin-Brandenburg dominierten.
So musste nach dem Satzausgleich der Tiebreak die Entscheidung bringen. Da jubelte der SCU bereits nach einem vermeintlichen Punkt zum 15:13. Der Schiedsrichter hatte den Ball allerdings nicht auf dem Boden gesehen, sodass es in die am Ende denkwürdige Verlängerung ging. Für ausgelassenen Jubel sorgte mit dem 24. Punkt ein Block von Emelie Siegner.