In der 3. Liga haben sich die zweite Mannschaft des SC Union Emlichheim und der SV Wietmarschen ein spannendes Derby geliefert. Die Punkte verbuchten dabei die Gastgeberinnen auf der Habenseite. Mit einem 3:0 (25:23, 25:22, 25:23) holten die Emlichheimerinnen die Maximal-Ausbeute. Die Partie war allerdings erheblich enger, als es das Ergebnis von 3:0 vermuten lassen könnte. „Schade, da war heute mehr drin“, stellte SVW-Angreiferin Dana Kolthof nach der Partie fest. Auch ihre Mitspielerinnen und Trainer Matthias Haarmann schlugen in die gleiche Kerbe. Denn die Emlichheimerinnen hatten zwar in allen drei Sätzen über weite Strecken in Front gelegen, in der Schlussphasen kamen die Gäste aber immer wieder nah heran. „Wir haben uns immer wieder gut herangekämpft, am Ende der Sätze dann aber dumme Fehler gemacht“, ärgerte sich der SVW-Verantwortliche.
Die Bundesliga-Reserve des SCU zeigte dagegen in den entscheidenden Phasen der Partie keine Nerven. Im ersten Satz machte das Team von Trainerin Claudia Volkers nach einem 23:23-Zwischenstand, die nächsten beiden Punkte zum Satzgewinn und auch im dritten Durchgang stand es 23:23, bevor das Pendel endgültig zugunsten der Gastgeberinnen ausschlug. „Ich freue mich über das Ergebnis. Aber wir haben es uns das Leben selber schwer gemacht“, sagte Volkers nach dem zweiten Sieg im zweiten Heimspiel. Vor allem im Angriff fand das SCU-Team diesmal nicht immer die besten Lösungen. „Das clevere Spiel, das uns sonst auszeichnet, hat diesmal nur phasenweise funktioniert“, stellte die SCU-Trainerin fest. Das sorgte aber auch dafür, dass die rund 300 Zuschauer in der Vechtetalhalle viele lange Ballwechsel zu sehen bekamen, in denen beide Mannschaften Angriffschancen hatten. Zum Endresultat passt, dass bei den langen Rallyes am Ende doch meist die Emlichheimerinnen jubelten.
Im ersten Durchgang setzte sich der SCU Mitte des Satzes ab und lag zwischenzeitlich mit 22:18 in Front. Der Kampfgeist, den Haarmann vor Wochenfrist gegen Bonn noch vermisst hatte, war bei den Wietmarscherinnen im Derby aber wieder voll entbrannt. Im Zuspiel wechselten sich Magdalena Lügering und Julia Osseforth, die sich mit einer guten Vorstellung die MVP-Medaille verdiente, in der SVW-Schaltzentrale ab. Als Ballmagnet zeichnete sich immer wieder Libera Kathrin Albers aus, die viele Bälle im Spiel hielt. Aber auch auf der Gegenseite kratzte vor allem Loreen Huy, die als wertvollste Spielerin auf Emlichheimer Seite ausgezeichnet wurde, in entscheidenden Phasen immer wieder Bälle vom Boden. Im zweiten Satz setzte sich der SCU schnell auf 9:2 ab, büßte den Vorsprung zwischenzeitlich aber wieder ein. Im dritten Spielabschnitt ähnelte sich das Bild. Obwohl die Gastgeberinnen mit 16:12 in Front lagen, wurde es noch einmal spannend. Ein erfolgreiches Saisondebüt feierte auf SCU-Seite Anna Börgeling. Die Mittelblockerin aus der vierten Mannschaft, die wie Mannschaftskameradin Caja Peters in Zukunft regelmäßig in der 3. Liga auflaufen soll, führte sich an der Aufschlaglinie direkt mit einem Ass ein. Und wurde auch am Ende zur Hauptdarstellerin: Mit einem erfolgreichen Block verwandelte die 17-Jährige den ersten Matchball zum 25:23.