Ein Auf und Ab haben am Sonnabend die Volleyballerinnen des SC Union Emlichheim und VC Allbau Essen im Zweitliga-Duell erlebt. Am Ende siegten die Gäste mit 3:2 (16:25, 25:19, 25:20, 21:25, 15:12) und nahmen zwei Punkte aus der Vechtetalhalle mit. Der Sieg des Tabellenschlusslichts war letztlich verdient, weil es das junge Emlichheimer Ensemble nicht schaffte, konstant sein Potenzial abzurufen. „Es war wie gegen Dingden. Wir haben den ersten Satz dominiert, das Niveau dann aber nicht gehalten“, sagte Trainer Pascall Reiß. So war er am Ende froh, mit seiner Mannschaft zumindest einen Zähler auf der Habenseite verbucht zu haben.

Denn nachdem die Emlichheimerinnen den ersten Satz klar bestimmt und mit 25:16 für sich entschieden hatten, übernahm das routinierte Team aus Essen immer deutlicher die Initiative. Die Mannschaft von Trainer Marcel Werzinger stellte sich besser auf die Angriffe des SCU ein und wusste vor allem in der Feldabwehr zu überzeugen. So musste Emlichheim immer mehr Aufwand betreiben, um zu Punktgewinnen zu kommen.

Im zweiten Durchgang setzte sich das Allbau-Team schnell ein paar Punkte ab und verteidigte den Vorsprung mit viel Kampfgeist. Reiß versuchte, mit zahlreichen Umstellungen dagegenzusteuern. So kamen mit Chaine Konjer und Malin Arens auch die beiden Talente aus dem Oberligateam zum Einsatz, die mit einem Jugendspielrecht auch in der 2. Liga auflaufen dürfen. Im dritten Durchgang ähnelte sich das Bild. Wieder bestimmten die Gäste die Partie, Emlichheim fand nicht die richtigen Mittel.

Moral und Kampfgeist stimmten bei den Gastgeberinnen aber. Im vierten Spielabschnitt kämpften sie sich in die Partie zurück. Daran hatte auch Rebecca Harms-Ensink ihren Anteil, die im vierten Satz in die Startsechs rückte. Mit einer guten Annahme und überlegten Angriffsbällen verdiente sich die Außenangreiferin zum ersten Mal die MVP-Medaille als wertvollste Spielerin auf SCU-Seite. Die Gastgeberinnen behielten auch die Nerven, als Essen noch einmal bis auf zwei Zähler herankam (19:17) und glichen durch ein 25:21 nach Sätzen aus. Laura Broekstra machte in der Mitte am Satzende die entscheidenden Punkte.

Das Momentum konnte der SCU aber nicht mit in den Tiebreak nehmen. Zwar lag das Team nach einer Aufschlagserie von Lona Volkers mit 6:4 vorne, danach setzte sich aber abwehrstarke Spiel der Gäste durch. Folgerichtig erhielt mit Libera Lea Adolph auch eine Spielerin aus dem starken Annahme- und Abwehrriegel der Essenerinnen die MVP-Medaille in Gold. „Wir wussten vorher, dass es eine sehr schwere Saison werden wird. Punktemäßig sind wir aber noch im Soll“, sagte Reiß, der mit seiner Mannschaft am kommenden Wochenende beim Doppelspieltag nachlegen will. Dann sind mit den Gastspielen beim VCO Berlin (Sonnabend, 15 Uhr) und BBSC Berlin (Sonntag, 13 Uhr) sechs Punkte zu vergeben.