Pia Timmer hat eine Einladung zum Lehrgang für die Frauen-Nationalmannschaft erhalten. Ab nächster Woche ist die Emlichheimerin für zwei Wochen beim Bundesstützpunkt in Kienbaum am Ball. Insgesamt 20 Spielerinnen hat Nationaltrainer Felix Koslowski zum zweiwöchigen Lehrgang eingeladen. Darunter mehrere aufstrebende junge Spielerinnen, aber auch gestandene Nationalspielerinnen wie Louisa Lippmann. „Ich war selbst total überrascht, als ich die Einladung bekommen habe. Eine Einladung zur Natio ist echt krass“, betont Pia. Die Überraschung war umso größer, weil die 19-Jährige aus der Talentschmiede des SCU in der letzten Saison nicht mehr so im Fokus des deutschen Volleyballsports stand. Nach dem Abitur war die Außenangreiferin des SCU im vergangenen Sommer mit einem Volleyball-Stipendium an die Washington State University gewechselt. Dort verlebte sie ein spannendes und erfolgreiches Jahr als „Freshman“, bevor im März die Corona-Pandemie für eine ungeplante Unterbrechnung des USA-Aufenthalt sorgte. Nach ihrer Rückkehr in die Heimat hielt sich Pia in den vergangenen Wochen wie Zoe Konjer und Ina Gosen, die ebenfalls in den USA Volleyball spielen, mit ihren langjährigen Mannschaftskameradinnen im Team von Pascall Reiß fit.

Das Nationalmannschaftsabenteuer beginnt für sie am Montag mit der Fahrt nach Berlin. Nach einem obligatorischen Corona-Test steht dann am Dienstag die Anreise nach Kienbaum auf dem Programm. Den Bundesstützpunkt kennt die Emlichheimerin bereits von mehreren Lehrgängen mit der Junioren-Nationalmannschaft, für die sie von 2015 bis 2017 auflief. Aus dem starken Jahrgang 2000/01 sind auch mehrere Spielerinnen für den Lehrgang nominiert. So wie Linda Bock (früher Borken/heute USC Münster) oder Lina Alsmeier. Mit der Leschederin spielte Pia  nicht nur in der Junioren-Nationalmannschaft zusammen, sie griffen auch bei Jugendmeisterschaften gemeinsam für den SCU an. Mit dem Emlichheimer Team standen sie gleich mehrfach auf dem Treppchen und sammelten DM-Medaillen. Als Kapitänin der deutschen U 18-Nationalmannschaft führte Pia Timmer ihr Team auch in einem besonderen Spiel aufs Feld. Im März 2017 stand für sie beim Länderspiel gegen Polen ein „Heimspiel“ in der Vechtetalhalle auf dem Programm.

Da zählte die 1,88 Meter groß gewachsene Angreiferin längst zu den Leistungsträgerinnen im Emlichheimer Zweitligateam. Bereits mit 13 Jahren feierte sie ihr Debüt im Zweitligateam des SCU und gehörte ab der darauffolgenden Saison fest zum Aufgebot des Teams von Trainer Michael Lehmann. Ihr langjährige Trainer freut sich mit ihr: „Die Einladung ist eine absolute Anerkennung. Pia hat sich von der Jugend an über die 2. Liga immer weiterentwickelt und tut es auch heute noch. Es ist berechtigt, dass man an sie denkt“, betont der hauptamtliche Emlichheimer Nachwuchscoach.

Mit dem Sprung in die erste Mannschaft trat Pia in die Fußstapfen von zahlreichen Talenten, die beim SCU aus der Jugendabteilung in die 2. Bundesliga aufsteigen. Diese Serie setzte sich auch in den letzten Jahren weiter fort. Den Sprung zur Leistungsträgerin hatte beim SCU zuvor so schnell mit Jennifer Geerties aber nur die aktuelle Kapitänin der A-Nationalmannschaft geschafft. Die ehemalige Emlichheimerin, die im Sommer aus Schwerin zum Dresdner SC wechseln wird, wird beim Lehrgang in Kienbaum allerdings nicht mit von der Partie sein. Für ihre Premiere im Kreise der A-Nationalmannschaft will Pia sich nicht unter Druck setzen. „Ich freue mich einfach riesig, dabei zu sein. Auch wenn ich schon etwas nervös bin, habe ich ja nichts zu verlieren.“