Der SC Union Emlichheim ist bei der Suche nach einem neuen Trainer für das Zweitliga-Team fündig geworden. Zur neuen Saison wird Pascall Reiß vom Ligakonkurrenten SV BW Dingden nach Emlichheim wechseln und von Michael Lehmann die Verantwortung für die erste Mannschaft übernehmen. „Wir sind sehr froh, dass das in trockenen Tüchern ist und wir mit Pascall Reiß einen Trainer verpflichten konnten, der sportlich und menschlich gut zu uns passt“, sagt SCU-Manager und Abteilungsleiter Heino Konjer. „Für mich ist Emlichheim eine große Chance und Herausforderung, die ich unbedingt annehmen möchte“, betont Reiß.
An der Verpflichtung seines Nachfolgers hat auch Lehmann maßgeblich mitgewirkt, der den 30-Jährigen nicht nur aus den Aufeinandertreffen mit Dingden in der 2. Bundesliga kennt, sondern der Reiß auch bei einer Hospitation kennenlernte. Im Rahmen seiner A-Lizenz-Ausbildung machte der Trainer vor zwei Jahren bereits in Emlichheim Station und schaute Lehmann über die Schulter. „Der Kontakt ist danach nie abgerissen“, berichtet Lehmann, der mehrere Gründe hat, warum er sich in Zukunft als hauptamtlicher Trainer auf die Talentausbildung beim SCU konzentrieren will. Dabei spielen zum einen gesundheitliche und familiäre Gründe eine Rolle. „Der Aufwand, parallel die erste Mannschaft und die Nachwuchsförderung zu machen, war enorm“, sagt der inzwischen zweifache Familienvater. Deshalb konnte Lehmann zuletzt auch nicht die Zeit in die Ausbildung der Emlichheimer Talente investieren, die aus seiner Sicht nötig ist, um die hohe Qualität der Nachwuchsarbeit über alle Altersstufen hinweg zu gewährleisten. „Jetzt können wir auch wieder in der 1. Klasse anfangen“, sagt Lehmann, der zukünftig deutlich mehr Talente trainieren wird. Außerdem soll der erfahrene Coach, der eng mit Reiß zusammenarbeiten wird, durch Trainerfortbildungen die gesamte Jugendarbeit auf ein höheres Level bringen. „Von den Maßnahmen sollen alle Spielerinnen des SCU profitieren“, sagt Heino Konjer.
Möglich werden die Umstrukturierungen dadurch, dass mit Reiß ein Trainer gefunden wurde, der genau ins Emlichheimer Anforderungsprofil passt. „Uns war wichtig, dass unser neuer Trainer sowohl Erfahrung auf hohem Niveau, als auch in der Arbeit mit jungen Spielerinnen hat“, sagt Heino Konjer. Reiß stellte seine Qualitäten in den vergangenen Jahren in Dingden unter Beweis. „Er hat in einem kleinen Verein eine junge Mannschaft, die keine Überfliegerin in ihren Reihen hat, kontinuierlich nach oben geführt“, sagt Lehmann anerkennend. Die vergangene Spielzeit schloss das Team aus dem Kreis Wesel als Tabellenvierter unmittelbar vor dem SCU ab.
Nach der Einigung mit dem SCU hatte Reiß zu Beginn dieser Woche in seiner Heimat allerdings noch eine unangenehme Aufgabe zu erledigen. Der Trainer musste den Verantwortlichen in Dingden, denen er schon für die kommende Saison zugesagt hatte, seine neuen Pläne präsentieren. „Das war für mich gerade zu diesem Zeitpunkt der größte Konflikt. Aber Emlichheim ist einfach eine ganz andere Hausnummer“, sagt Reiß, der bei einem Volleyballausstatter arbeitet und in der kommenden Saison zwischen Moers und Emlichheim pendeln wird.